Kater Batman

Lieber Tierfreund,

vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast meine Seite zu besuchen.

Ich bin Kater Batman, wie alt ich bin weiß ich nicht genau. Menschen behaupten jedoch ich könnte so zwischen sieben und zehn Jahre alt sein.

Bevor ich auf den Tierlebenshof in Nauen kam wurde ich als "therapeutisches Spielzeug" in einer Einrichtung für "benachteiligte und psychisch beeinträchtigten Jugendliche" im Berliner Umland benutzt.

Leider wurde ich von den psychisch beeinträchtigten Jugendlichen nicht als gleichberechtigtes Lebewesen angesehen, ein Lebewesen welches Gefühle hat, Schmerz und Angst empfindet wie die Menschen, sondern zum quälen, hänseln, foltern und Frust ablassen benutzt. Obwohl die dort tätigen erwachsenen Betreuer dies wussten unternahmen sie nichts sondern waren froh, wenn die Jugendlichen sich mit mir "beschäftigten" anstatt ihnen selbst auf den Nerv zu gehen. Ich bin halt nur ein Kater.....

Dies hatte wiederum schlimme Auswirkungen auf meine eigene Psyche und ich vertraute zunächst keinem Menschen mehr.

Eines Tages jedoch, im Sommer 2015, erschien ein Engel in Form eines Jugendlichen in der Einrichtung. Er beobachtete die anderen Jugendlichen, wie sie mich mit Steinen bewarfen, mit Stöcken schlugen und gegen eine Hauswand schleuderten.

Für ihn war ich ein Lebewesen wie er selbst. Mit dem gleichen Recht unversehrt zu Leben wie er selbst. Er fasste den Entschluss mir zu helfen. Eines Tages besorgte er sich eine Katzenfalle und Transportbox, fing mich ein und brachte mich auf den Tierlebenshof Nauen.

Menschen durften mich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr anfassen. Wenn mir jemand zu nahe kam legte ich die Ohren an, knurrte und fauchte. In der Katzenwohnung saß ich meist versteckt in einer Ecke oder lauernd auf dem Fensterbrett, immer auf der hut ob ein Mensch kommt.

Erst nach zwei Jahren besserte sich mein Befinden - denn ich hatte beobachtet wie sorgsam und vertrauensvoll die Menschen mit den vielen andern Katzen hier umgingen.

Zuerst fauchte und knurrte ich nicht mehr, lief aber immer noch weg wenn mir Menschen zu nahe kamen.

Eines Tages nahm ich all meinen verbliebenen Mut zusammen, lief zu einem der Menschen und strich an seinen Beinen vorbei. Seitdem ist das Eis plötzlich gebrochen.

Ich habe gemerkt, dass diese Menschen hier nichts gegen mich haben. Von ihnen lasse ich mich jetzt auch steicheln und kraulen. Dann schnurre ich laut und heftig!