Leb wohl Oskar

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Am 17.07.2020 musste Oskar leider seinen Weg über die Regenbogenbrücke antreten. Gute Reise kleiner Oskar!

Hallo liebe Tierfreunde!

Ich bin Oskar, genannt "Ossi".  Diesen Namen habe ich jedoch erst seit August 2015. Ach? Wie mein vorheriger Name war wollt ihr wissen? Nun... ich hatte keinen.

Die Jahre zuvor verbrachte ich in einem kleinen gemauerten "Verließ" auf einem Bauernhof am Rande von Berlin. Der einzige Kontakt zu Menschen bestand darin, dass man mir ab und zu irgendwelchen Abfall als Futter durchs Gitter warf. Direkt neben mir war noch so ein Gefängnisraum. In dem saß mein Bruder Oskar, genannt "Ossi". Wir konnten uns zwar hören - sahen uns aber nie. Spazieren ging niemand mit mir. Ich musste die ganze Zeit rund um die Uhr in meinem Gefängnis verbringen. Weil ich die ganze Zeit nicht laufen durfte und immer in meinem eigenen "Geschäft" liegen musste war mein Bauch entzündet und an den Füßen hatte ich Wunde Stellen vom ständigen liegen.

Wie und warum ich in diesem Gefängnis gelandet war ist mir selbst nicht bekannt. Vielleicht liegt es daran, dass ich offensichtlich eine Mischung bin in der "Kampfhund" enthalten ist und ich nicht wirklich gut mit fremden Hunden verträglich bin. Nach dem ich zwei Jahre dort war wurde ein Tierschutzverein auf mich aufmerksam. Dieser wiederum kontaktierte den Tierlebenshof Nauen der mich und meinen Bruder aus diesem Gefängnis herausholte und und bei sich aufnahm. Dort wurden wir zunächst vom Tierarzt so gut wie möglich "Generalüberholt" und kastriert. Endlich lernte ich Menschen kennen die mich nicht nur wie eine lästige ungewollte Sache behandelten sondern als Lebewesen, welches Liebe und Zuwendung benötigt.

Durch unsere katastrophale Haltung auf dem Bauernhof sind wir beide jedoch derart verhaltensgestört das wir mit anderen Hunden überhaupt nicht klar kommen. Auch mit meinem Bruder komme ich zwar beim Spaziergang klar, aber wenn man uns beide alleine lässt streiten wir uns nach kurzer Zeit bis aufs Messer...  Dazu kommt natürlich der Umstand das wir von der "Rasse" her dem Gesetz nach problematisch sind. Aus all diesen Gründen haben die Leute vom Tiergnadenhof entschieden, dass es für uns das beste ist in einem Umfeld zu verbleiben wo wir einfach "so sein können wie wir sind" und dadurch auch kein Risiko eingehen das wir irgendwann aufgrundmöglicher unschöner Vorfälle eingeschläfert werden müssen. Inzwischen haben wir uns hier auch sehr gut eingelebt und an alles gewöhnt. Die Menschen hier akzeptieren uns wie wir sind - mit all unseren Fehlern.

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